Entlastungsprogramm bei Demenz (EDe)

 

Projekttitel

Optimierung der Unterstützung für Demenzkranke und ihre Angehörigen im Kreis Minden-Lübbecke mit besonderer Berücksichtigung pflegepräventiver Ansätze

 

Projektart

Förderprojekt

 

Förderer

Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V.(VdAK), Mittel zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung nach § 8, Abs.3 SGB XI Kooperation Paritätischer Verein für freie Sozialarbeit e. V., Minden

 

Projektleitung

Prof. Dr. Frank Weidner

Dr. Michael Isfort

 

Mitarbeit

Ursula Laag, Dipl.-Berufspäd.

 

Laufzeit

05/2006 - 04/2009

 

Hintergrund und Ziele

Über die immensen Belastungen der großen Gruppe pflegender Angehöriger, insbesondere demenzerkrankter Menschen, gibt es keine Zweifel. Erschöpfung und Erkrankungen der Angehörigen, die häufig damit verbundene Heimunterbringung der Pflegebedürftigen und nicht zuletzt die daraus resultierenden Belastungen der Kostenträger fordern dringend präventive Entlastungsstrategien. Unterstützungsmöglichkeiten, die das SGB XI für pflegende Angehörige bietet, werden nur in geringem Maße genutzt. Ziel des Projekts "Entlastungsprogramm bei Demenz" ist ein effektiver Einsatz dieser Mittel zur Unterstützung und Entlastung demenzerkrankter Menschen und ihrer Angehörigen. Der Paritätische Verein für freie Sozialarbeit e. V., Minden wird mit der wissenschaftlichen Begleitung des dip dazu ein Entlastungsprogramm für pflegende Angehörige aufbauen. Für die Teilnahme am Projekt konnten 320 Familien gewonnen werden, in denen demenzerkrankte Menschen gepflegt werden. Sie werden von September 2007 bis Januar 2009 beraten, geschult und begleitet. Im Zentrum der praktischen Projektarbeit stehen dafür neun GesundheitsberaterInnen, Pflegefachkräfte, die für ihre Aufgaben speziell qualifiziert wurden. Zugehende Beratungen auf der Basis eines edv-gestützten Assessments, ein zielgruppenspezifischer Beratungsansatz und begleitende Fallkonferenzen sind wesentliche Bestandteile des Projekts. Mit diesen innovativen Hilfen und am individuellen Bedarf orientiert werden regionale Unterstützungsangebote, Leistungen der Pflegeversicherung und informelle Hilfen miteinander verknüpft. Schwerpunkte liegen unter anderem auf der Entlastung der Angehörigen durch zeitliche Freiräume und die Teilnahme an Pflegekursen.

 

Design und Methoden

In der 15-monatigen Konzeptionsphase wurden zunächst die einzelnen Projektelemente entwickelt: Das Assessmentverfahren, das Beratungskonzept, das Schulungskonzept für die einzusetzenden Pflegefachkräfte (GesundheitsberaterInnen), die Optimierung der Pflegekursangebote, das Fallkonferenzen-Konzept sowie das Evaluationsverfahren. Die Konzepte werden mit allen Beteiligten in Workshops evaluiert und im Anschluss ggf. angepasst. Als weitere qualitative Methoden kommen Dokumentenanalysen sowie Telefoninterviews der teilnehmenden pflegenden Angehörigen am Ende der Feldphase zum Einsatz.

Das strukturierte multidimensionale Assessmentinstrument BIZA-D (Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung bei Demenz) wird einerseits als Beratungsgrundlage genutzt und als Solche evaluiert. Andererseits dient es zu Beginn und am Ende der 17-monatigen Feldphase der edv-gestützten Belastungsmessung (Pre-Post-Design).

 

Berichte und Publikationen

Tagungen

  • Ursula Laag: Demenz als familiäre Aufgabe: Individuelle Entlastung für pflegende Angehörige ("Alter(n) gestalten", Gemeinsamer Kongress der DGG/ÖGGG und der DGGG/SGG, Potsdam, 3. bis 6. Dezember 2008)
  • Ursula Laag: Demenz als familiäre Aufgabe - Entlastung pflegender Angehöriger im Modellprojekt EDe (Hauptstadtkongress 2008 "Medizin und Gesundheit", Berlin, 07. Juni 2008)
  • Ursula Laag, Hartmut Emme von der Ahe: EDe - Entlastungsprogramm bei Demenz (14. interdisziplinärer Pflegekongress Dresden, 10.April 2008)
  • Tagung am 31.05.2008 in Minden: "Ein täglicher Balanceakt: Dich pflegen und für mich sorgen". Tagung für pflegende Angehörige und weitere Interessierte

 

Publikationen

  • Laag, U.; Weidner, F.; Isfort, M. (2010): Entlastungsprogramm bei Demenz. Entlastung pflegender Angehöriger ist möglich. In: Die Schwester, der Pfleger (49) 2/2010, S. 182-186
  • Laag, U.; Weidner, F. (2010): Leben mit Demenz: Programm entlastet Angehörige. In: Neue Caritas (111) 1/2010, S. 21-24
  • Isfort, M.; Laag, U.; Weidner, F. (2009): Unterstützung für Demenzkranke und ihre Angehörigen. In: pflegenetz. 4/2009, S. 8-11
  • Isfort, M., Laag, U., Weidner, F. (2008): Unterschiedlichkeit braucht Vielfältigkeit: Unterstützung für Familien mit Demenz, Die Schwester, der Pfleger, Jg 47, H. 9
  • Laag, U., Isfort, M., Weidner, F. (2008): Modellprojekt EDe - Neue Wege zur Entlastung pflegender Angehöriger, DBfK aktuell in: Die Schwester, der Pfleger, Jg. 47, H. 8
  • Isfort, M.; Laag, U.; Weidner, F. (2008): Gesundheitsberater - Ansprechpartner vor Ort. In: Die Schwester, der Pfleger plus, 4/ 08, S. 50-51
  • Laag, Ursula: Familien mit Demenz - Entlastung ist komplex In: dip-Perspektiven 1/08, S. 1
  • Isfort, M., Laag, U. (2007) Beratungsgespräche in der Pflege. In Pflegen ambulant, Jg. 18, H 3, S. 30-31, 33.
  • Isfort, M.; Laag, U. (2007): Unterstützung für Angehörige von Demenzkranken. In: Die Schwester Der Pfleger, Jg. 46, H. 9, S. 812-813
  • Dörpinghaus, S.; Laag, U. (2006): Wirkungsvoll entlasten. In: Forum Sozialstation 12/2006, S. 26-28
  • Weidner, Frank: Entlastung bei Demenz - ein neues Projekt. In: Perspektiven 1/2006, S. 4
  • weitere Veröffentlichungen in Vorbereitung
  • Zum Projektabschluss ist eine überregionale Fachtagung geplant
  • Projekt-Homepage: www.projekt-ede.de

 

Berichte