Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung

Projekttitel

Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung

   

 

Projektart

Förderprojekt
 

Förderer

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ministerium für Gesundheit, Soziales, Familie und Frauen des Landes NRW

 

Projektpartner

Kooperationsprojekt zwischen der Fachhochschule Bielefeld und dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip)
 

 

Projektleitung

Prof. Gertrud Hundenborn (dip)
Prof. Dr. Barbara Knigge-Demal (FH Bielefeld)
 

 

Mitarbeit 

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen - dip

  • Cornelia Kühn-Hempe, Dipl. Berufspädagogin (FH)
  • Kerstin Seifert, M.A. (Lehrerin Pflege und Gesundheit), Dipl. Berufspädagogin(FH)
  • Peter Scheu, M.A. (Pflegewissenschaft), Dipl. Pflegepädagoge (FH)

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen - FH Bielefeld

  • Angela Dröge, M.Sc.
  • Constanze Eylmann, Dipl. Berufspädagogin (FH)
  • Manuela Kremer, Dipl. Berufspädagogin (FH)
  • Sabine Kluwe, Dipl. Psychologin
  • Eva Trompetter, B.Sc. Gesundheitskommunikation

 

Laufzeit

05/2008 - 12/2011
 

 

Hintergrund und Ziele

Angesichts der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung und des damit einhergehenden sozialen Strukturwandels wird die Versorgung älterer Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Jahren zu einer Herausforderung, für die bislang keine erprobten Lösungen zur Verfügung stehen. Die Einrichtungen zur Pflege, Unterstützung und Betreuung hilfebedürftiger älterer Menschen, aber auch Schulen im Gesundheitssystem sind in besonderer Weise von dieser Entwicklung betroffen. Dort wird es das vordringliche Ziel sein, die Qualität der Versorgung auf hohem Niveau zu sichern und das dazu notwendige Personal zu qualifizieren. Dabei sind flexible Qualifizierungswege zu entwickeln, die auf Beschäftigungsfähigkeit ausgerichtet sind und gleichzeitig individuelle, weiterführende Bildungsperspektiven eröffnen.

 

Im Projekt werden die zentralen gesellschaftlichen Anforderungen im Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer Menschen in den Blick genommen und darauf ausgerichtet ein sektoraler Qualifikationsrahmen für den Beschäftigungsbereich entwickelt. Der Entwurf des sektoralen Qualifikationsrahmens beschreibt acht Qualifikationsniveaus hinsichtlich des Aufgaben- und Verantwortungsbereichs und der erforderlichen Kompetenzen, die zur Bewältigung der Anforderungen erforderlich sind.

In enger Anlehnung an den Entwurf des Qualifikationsrahmens entstand ein Qualifizierungskonzept für den Beschäftigungsbereich. Das modularisierte Bildungskonzept ist auf drei Qualifikationsniveaus ausgerichtet, die Altenpflegehilfe, die Altenpflege und die Wohnbereichsleitung. Mit den entwickelten Bildungsangeboten soll ein Beitrag zur Attraktivität, Modernisierung und Durchlässigkeit von beruflicher Bildung in der Altenpflege geleistet werden. Die Konzepte werden zurzeit an vier Standorten in NRW erprobt und durch ein formatives Evaluationskonzept begleitet. Die nachfolgend dargestellten Projektschwerpunkte tragen in unterschiedlicher Weise zu einer entsprechenden Organisations- und Personalentwicklung bei.
 

 

 

Design und Methoden

 

Entwurf des Qualifikationsrahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer Menschen

In der Zeit vom Projektbeginn 2008 bis zum Februar 2011 gelang es, einen umfassenden Entwurf eines sektoralen Qualifikationsrahmens zu entwickeln und im Rahmen von drei Arbeitstreffen mit einer Gruppe ausgewählter Expertinnen / Experten abzustimmen. Nachdem der Entwurf im Sommer 2009 auf einer Konsenskonferenz mit 150 Expertinnen und Experten diskutiert worden war, schloss sich eine weitere Überarbeitungsphase an. So wurden unter anderem die Trennschärfe zwischen den Niveaus und die Nahtstellen zu benachbarten Beschäftigungsbereichen erneut in den Blick genommen. Es entstand eine Handreichung mit einer zusammenfassenden Darlegung der Ziele, Inhalte und Strukturen des Entwurfs. Zur Zwischentagung im März 2010 wurden die Ergebnisse der Fachöffentlichkeit präsentiert. Nach weiteren Abstimmungen und Überarbeitungen liegt nun, zum Jahreswechsel 2010/11, eine vorläufige Endfassung eines Entwurfs des Qualifikationsrahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung vor, der im nächsten Schritt von den Förderministerien begutachtet wird. Angestrebt ist, den Entwurf des Qualifikationsrahmens ab 2011 einer bundesweiten Erprobung zu unterziehen.

 

 

 

Entwicklung eines gestuften und modularisierten Bildungskonzeptes

In Anlehnung an den Entwurf des Qualifikationsrahmens wurden im Projekt drei Modulhandbücher für die Altenpflegehilfe, die Altenpflege und die Weiterbildung zur Leitung einer pflegerischen Einheit konzeptualisiert. Diese Konzepte werden in den folgenden kooperierenden Bildungseinrichtungen erprobt:

 

 

Region Ostwestfalen

  • Fachseminar für Altenpflege Ev. Johanneswerk e.V., Bielefeld

  • Fachseminar für Altenpflege Meinwerk-Institut, Paderborn

  • IN VIA-Akademie Meinwerk-Institut, Paderborn

Region Rheinland

  • Bildungszentrum Niederrhein Wesel für Gesundheits- und Sozialberufe

  • Louise von Marillac-Schule, Katholische Bildungsstätte für Gesundheitsberufe, Köln

  • Institut für Pflege und Soziales, korporatives Mitglied der AWO, Heinsberg

 

Das modularisierte Konzept für die einjährige Altenpflegehilfeausbildung wurde im Jahr 2009 an zwei Standorten implementiert und 2010 erfolgreich abgeschlossen, das Konzept für die dreijährige Altenpflegeausbildung befindet sich im dritten Jahr der Erprobung. Die Modellgruppe wird die Ausbildung im August abschließen. Aktuell wird das Konzept für die Weiterbildung zur Leitung einer pflegerischen Einheit an der IN VIA-Akademie im Meinwerk-Institut Paderborn und dem Bildungszentrum Niederrhein Wesel erprobt. Für jeden der drei Bildungsgänge liegen nunmehr drei vollständige Modulhandbücher vor, die auch den rechtlichen Vorgaben Rechnung tragen.

Alle Bildungseinrichtungen haben ihre Bildungsangebote vollständig auf die modularisierten Konzepte umgestellt.

Mit Abschluss des Projektes werden alle Ergebnisse in einer Form vorliegen, die es anderen Einrichtungen ermöglicht, den Prozess nachzuvollziehen.

 

 

Evaluation der Implementierung

Die Erprobung der modularen Bildungsgänge wird durchgehend evaluiert. Mit einer Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden wird für die dreijährige Altenpflegeausbildung, die Ausbildung zum Altenpflegehelfer sowie für die Weiterbildung zur Leitung einer pflegerischen Einheit u.a. hinsichtlich der praxistauglichen und der internen Validität des Curriculums untersucht. Die Evaluation geschieht durch die Lernenden, durch die Lehrenden in Schulen und Praxiseinrichtungen sowie durch die Schulleitungen. Die Ergebnisse dienen zunächst der Bewertung und ggf. Revision der Modulhandbücher. Allerdings sollen durch die Evaluation auch Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie sich die Umstellung der Bildungseinrichtungen auf neue Bildungskonzepte fördern lässt.  

 

Ergebnisse

Die Veröffentlichung der Projektergebnisse erfolgte im Rahmen der Abschlusstagung am 7. und 8. November 2011 in Berlin.
 

 

 

Berichte und Publikationen