Privat organisierte Pflege in NRW: Ausländische Haushalts- und Betreuungskräfte in Familien mit Pflegebedarf
-Bedarfe, Bewertungen, Besonderheiten -
Projekttitel | Privat organisierte Pflege in NRW: Ausländische Haushalts- und Betreuungskräfte in Familien mit Pflegebedarf |
Projektart | Auftragsprojekt |
Förderer / Auftraggeber | Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, |
Projektleitung | Prof. Dr. Michael Isfort |
DIP-Team | Andrea von der Malsburg |
Laufzeit | 08/2015 - 04/2016 |
Hintergrund und Ziele
| Ziel der Expertise war es, die Situationen von Nutzerinnen und Nutzern sowie von Haushaltshilfen und im Kontext der Versorgung stehenden ambulanten Pflegediensten für das Land Nordrhein-Westfalen abzubilden. Die steigenden Versorgungsbedarfe von Pflegebedürftigen führen zu einer wachsenden Nachfrage nach professioneller Unterstützung, die jedoch bereits heute an Leistungsgrenzen angelangt ist. Es herrscht unter den qualifizierten Fachkräften im Pflegebereich Vollbeschäftigung und es wird zukünftig von einem weiter ansteigenden Fachkräftemangel ausgegangen. In Haushalten pflegebedürftiger älterer Menschen arbeiten, unter anderem vor dem Hintergrund fehlender bezahlbarer Alternativen im professionellen Versorgungsbereich und aufgrund fehlender informeller oder familialer Pflegekapazität, zunehmend Haushaltshilfen/Betreuerinnen aus dem Ausland. Sie übernehmen Aufgaben der Versorgung, Betreuung und Pflege, die einen Verbleib eines hilfebedürftigen Menschen in der eigenen Häuslichkeit ermöglichen. Diese Form der Stabilisierung des häuslichen Pflegearrangements wird jedoch vielfach auf der Basis irregulärer und prekärer Beschäftigungsverhältnisse der Haushaltshilfen vorgenommen. Dabei ist diese Situation von einem doppelten Dilemma gekennzeichnet: Die Notlagen von Familien mit einem unbeantworteten Hilfebedarf treffen hier auf die Notlagen von Frauen i.d.R. aus Osteuropa, die eine bezahlte Arbeit suchen, mit der sie die ökonomischen Bedingungen der eigenen Familien im Herkunftsland verbessern können. Schätzungen gehen von mindestens 150.000 solcher Haushaltshilfen in deutschen Familien aus, die wenigsten davon sind in regulär geregelten Arbeitsverhältnissen beschäftigt. |
Design und Methoden
| Es erfolgte eine Literaturrecherche zu den aktuellen Diskussionen im Kontext der mittel-/osteuropäischen Haushaltshilfen. Ferner wurden auf der Basis einer Sekundärdatenanalyse bislang nicht verbundene Datensätze systematisch zusammengeführt und ausgewertet. Daneben erfolgte eine Auswertung der Einschätzung aus der Perspektive ambulanter Dienste in NRW. Ergänzend wurden qualitative Interviews mit ausgewählten Expertinnen und Experten durchgeführt, die u.a. auch die Perspektive von Vertreterinnen/Vertretern/Vermittlungsorganisationen einbeziehen. |
Berichte und Veröffentlichungen |