Sensortechnologie unterstützt Pflegeberatung
Mit "SUSI TD" fühlen sich Senioren sicherer, unterstützt und anerkannt
Wie lässt sich moderne Sensortechnologie und eine präventiv ausgerichtete Pflegeberatung für alleinlebende Senioren zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit erfolgreich verknüpfen? Dieser Frage ging in den letzten drei Jahren das rheinland-pfälzische Landesleitprojekt „SUSI TD“ (Sicherheit und Unterstützung für Senioren durch Integration von Technik und Dienstleistung) nach. Gemeinsam mit den beiden Fraunhofer-Instituten IESE und ITWM aus Kaiserslautern führte das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) dieses Projekt in rund 20 Seniorenhaushalten in der Region Trier durch. Eingebunden waren örtliche Pflegestützpunkte. Gefördert wurde das Modellprojekt vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie. Der Abschlussbericht wurde jetzt an Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) überreicht.
„Das Besondere an SUSI TD ist, dass wir hier eine intensive Verknüpfung aus modernen, technischen Assistenzsystemen im Kontext präventiver Haus- und Beratungsbesuche erprobt haben“, sagt Professor Frank Weidner, Projektleiter seitens des dip. In den Seniorenhaushalten wurden Ambient-Assisted-Living-Technologien (AAL) in Form von Bewegungssensoren zur Aktivitäten- und Hilflosigkeitserkennung installiert. Ferner wurde den teilnehmenden Senioren ein PC mit altersgerechtem Touchscreen zur Verfügung gestellt, über den sie miteinander und mit den Beratern per Videotelefonie kommunizieren konnten. Die Beratung und Begleitung wurde von zwei Beratern der ins Projekt eingebundenen Pflegestützpunkte übernommen. Es nahmen zeitweise bis zu 21 Haushalte aus Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg teil.
Die Ergebnisse von SUSI TD zeigen, dass technische Assistenzsysteme zur Unterstützung selbstständiger Lebensführung eine hohe Akzeptanz unter den älteren Menschen erfahren. Sie können ihnen Sicherheit geben, dass im Fall einer Hilflosigkeitssituation zügig auf Unterstützung und Hilfe zurückgegriffen werden kann. Sie unterstützen sie auch bei der Kontaktaufnahme und zur Teilhabe am Leben. Deutlich wurde im Projekt, dass die AAL-Technik nur ergänzend sein kann und das Kernangebot die Begleitung und Unterstützung durch kompetente Berater sein muss. Eine Seniorin des Projektes brachte es wie folgt auf den Punkt: „Die Beratung, das ist der eigentliche Faktor. Wenn was ist, nimmt man direkt Kontakt mit dem Berater auf.“ Der Einsatz von moderner Technik in Kombination mit Beratung vermittelte den älteren Menschen zudem das Gefühl, Teil der Gesellschaft zu sein und nicht am Rande zu stehen.
Bei der Überreichung des Abschlussberichtes zu SUSI TD sagte Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler: „Es freut mich, dass der Bericht über die Evaluation nun vorliegt, so dass wir gemeinsam mit den Projektpartnern über die weiteren Schritte entscheiden können“. Der Abschlussbericht ist noch nicht freigegeben.
Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) ist ein gemeinnütziges Institut mit Sitz in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz.