Pflegepersonal in Nordrhein-Westfalen gewinnen und halten

dip startet Online-Befragung leitender Pflegekräfte im Rahmen der Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2011

 

Köln, 23. März 2011. In Nordrhein-Westfalen werden aktuell mehr Pflegefachkräfte benötigt, um den Personalbedarf in Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten und teil-/ vollstationären Pflegeeinrichtungen decken zu können. Gleichzeitig ist es notwendig, die vorhandenen Pflegekräfte im Beruf zu halten. Dies sind u.a. Schlussfolgerungen aus der im vergangenen Jahr veröffentlichten Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2010. Zahlreichen weiterführenden Fragen geht das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) nun im Rahmen einer Befragung von Leitungskräften nach. Die Befragung wird im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA NRW) durchgeführt.


„Bislang ist zum Beispiel zu wenig bekannt über die Hintergründe, die zu einem so hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung in der Pflege führen“, so Prof. Michael Isfort, Leiter der Studie. Einerseits können hier Gründe auf Seiten der Pflegekräfte selbst liegen, um mit der täglichen Belastung am Arbeitsplatz besser umgehen zu können. Andererseits ist es möglich, dass Arbeitgeber primär Teilzeitstellen anbieten, um den Personaleinsatz flexibler gestalten zu können. „Es ist wichtig, dass wir aktuelle Themen nicht über die Einrichtungen oder Pflegenden hinweg, sondern auf Basis ihrer konkreten Erfahrungen diskutieren“, so Isfort weiter. Deshalb wird eine breite Beteiligung ermöglicht.


Im Rahmen einer Online-Befragung werden ab sofort leitende Pflegekräfte zu spezifischen Fragen rund um die Themen „Teilzeitarbeit in der Pflege“, „Mitarbeiter aus Zeitarbeitsfirmen“, „Migranten in der Pflege“ und „Attraktivität der Pflegeberufe“ um ihre Einschätzung gebeten. Die Befragung dauert ca. 10-15 Minuten. Sie findet bis zum 20. April 2011 statt.


Mehr als 4.500 pflegerische Leitungskräfte in den nordrhein-westfälischen Einrichtungen des Gesundheitswesens wurden bereits vom dip angeschrieben und um ihre Teilnahme an der Befragung gebeten. Sie erhielten ein Kennwort, mit dem sie über die Homepage des dip (www.dip.de) an der Befragung teilnehmen können. Einrichtungen, die postalisch nicht erreicht werden konnten, können das Kennwort beim dip anfordern. Die vollständige Studie wird im Sommer dieses Jahres veröffentlicht.


Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. finanziert sich überwiegend aus Projektmitteln und beschäftigt rund zwanzig Mitarbeiter/innen. Zum Angebot des dip gehört das gesamte Spektrum der Forschung, Entwicklung, Evaluation, Beratung, wissenschaftlichen Begleitung und Gutachtenerstellung im Pflege- und Gesundheitswesen. Es ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz.


Kontakt:
Roland Brühe, Telefon: 0221 / 4 68 61 – 51, E-Mail: r.bruehe(at)dip.de
(Veröffentlichung frei, Beleg erbeten)