Schulungsreihe „Mit Altersverwirrtheit umgehen“ veröffentlicht

Neues Pflegekurskonzept stellt die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen in den Mittelpunkt

 

Köln und Minden, 28. Juni 2010. Pflegende Angehörige von Demenzerkrankten sind oft vor große Herausforderungen gestellt. Sie müssen häufig erst lernen, wie sie mit der zunehmenden Altersverwirrtheit ihrer Angehörigen umgehen können. Jetzt wurde in Minden eine neu entwickelte Schulungsreihe „Mit Altersverwirrtheit umgehen“ der Öffentlichkeit vorgestellt, die zuvor erfolgreich erprobt wurde. Das entsprechende Projekt „Entlastungsprogramm bei Demenz“ (EDe) in der Trägerschaft der PariSozial in Minden-Lübbecke wurde durch den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) gefördert. Die wissenschaftliche Begleitung wurde vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.(dip) sichergestellt.

 

Die neu entwickelte Schulungsreihe wurde sowohl in Gruppen- als auch in häuslichen Einzelschulungen erfolgreich angewendet. Projektleiter Hartmut Emme von der Ahe hob hervor: „Wir freuen uns, allen Interessierten ein Konzept für Pflegekurse zur Verfügung stellen zu können, dass fachliche Inhalte, methodische Hinweise, Präsentationsfolien und Teilnehmerinformationen enthält.“ Zentrales Kursziel ist das Verstehen der veränderten Verhaltensweisen der an Demenz erkrankten Menschen, um den Alltag mit ihnen besser bewältigen zu können. Dabei sollen die Angehörigen wieder lernen, auch eigenen Bedürfnissen nachzugehen. In die Entwicklung der Schulungsreihe sind sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch viele praktische Erfahrungen aus Pflegekursen eingeflossen. „Wir haben uns dabei konsequent an den Bedürfnissen der pflegenden Angehörigen orientiert“ berichtete Ursula Laag, wissenschaftliche Mitarbeiterin im dip.

 

Im Projekt EDe, das von 2006 bis 2009 durchgeführt wurde, nahmen mehr als 300 Familien teil, in denen ein demenzerkrankter Mensch lebt und gepflegt wird. Viele konnten durch das Projekt nachweislich entlastet werden. Neben Beratungen und zeitlichen Freiräumen waren die Angehörigenschulungen nach dem neuen Schulungskonzept wesentliche Faktoren, die zur Stabilisierung der häuslichen Pflegesituation führten. Das Kurskonzept ist so angelegt, dass es auch von unerfahrenen Kursleitern genutzt werden kann. Ab sofort steht es auf der Projekt-Homepage www.projekt-ede.de bereit. Der kostenlose Download erfolgt über ein Passwort.

 

Der Abschlussbericht zum Projekt EDe kann ebenfalls kostenlos unter www.projekt-ede.de sowie unter www.dip.de heruntergeladen werden.

 

Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz. Es beschäftigt rund 20 Mitarbeiter/innen in vier Abteilungen.

 

Kontakt: Ursula Laag, Tel: 0221/ 46861-54; u.laag@dip.de und

Hartmut Emme von der Ahe, Tel: 0571/3982543. info@projekt-ede.de 

(Veröffentlichung frei, Beleg erbeten)