Begleitforschung zu den Pflegenoten in der ambulanten Pflege in Rheinland-Pfalz

Pflegewissenschaftler: „Das Verfahren wurde vom MDK Rheinland-Pfalz zeitnah und formal korrekt umgesetzt“

 

Alzey, Vallendar, 1. Juni 2010. Die Umsetzung der ambulanten Pflege-Transparenzvereinbarung (PTVA) durch den MDK Rheinland-Pfalz und die daraus resultierenden „Pflegenoten“ sind Gegenstand einer Begleitforschung des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) sowie der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) in Kooperation mit dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) Rheinland-Pfalz. Hintergrund ist, dass die Ergebnisse der Pflegenoten gerade im ambulanten Bereich von Bundesland zu Bundesland erheblich variieren und die rheinland-pfälzischen Pflegedienste dabei durchschnittlich schlechtere Noten erreichen. Erste Zwischenergebnisse der Begleitforschung wurden jetzt vorgelegt.

 

Professor Weidner, Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip), stellte zusammenfassend fest: „Der MDK Rheinland-Pfalz hat das Verfahren der PTVA unter den gegebenen Rahmenbedingungen sehr zeitnah und so korrekt wie möglich umgesetzt.“ Zwar beklagten die Gutachter des MDK Rheinland-Pfalz im Rahmen der Begleitforschung die mangelnde Transparenz bei der Einführung des Verfahrens der PTVA im vergangenen Jahr sowie eine erst späte inhaltliche Auseinandersetzung. Die Unsicherheiten sind allerdings auch in dem Verfahren selbst begründet und führten seitens der Gutachter zu einem strikten Einhalten der dort beschriebenen Vorgaben.

 

Prof. Albert Brühl, Lehrstuhlinhaber für Statistik und standardisierte Verfahren der Pflegeforschung der PTHV bestätigte: „Die Pflegenoten können aufgrund der methodischen Mängel des Verfahrens nicht die tatsächliche Qualität der Einrichtungen widerspiegeln“. Diese Zusammenhänge und die noch unzureichende Kenntnislage und Vorbereitung der ambulanten Pflegedienste auf die Begutachtungen hat nach Meinung der Pflegewissenschaftler dazu beigetragen, dass der Bereich „Pflegerische Leistungen“ der ambulanten Dienste in Rheinland-Pfalz zu einem hohen Anteil mit mangelhaft bewertet wurde. Die Gutachter des MDK Rheinland-Pfalz haben indes von vielen Pflegediensten einen besseren Eindruck gewonnen, als die Noten dies schließlich ausdrücken.

 

Die Leitende Ärztin des MDK Rheinland-Pfalz, Dr. Ursula Weibler-Villalobos betonte, dass  dem MDK Rheinland-Pfalz angesichts der weitreichenden Bedeutung der Pflegetransparenz sehr an einer offenen und konstruktiven Zusammenarbeit mit den pflegewissenschaftlichen Instituten gelegen ist. „Transparenz kann nur fordern, wer auch selbst zur Transparenz bereit ist“, stellte sie fest. Sie bedauerte, dass diese Einbindung nicht auch auf Bundesebene von Anfang an gesucht wurde. Dem Abschlussbericht der rheinland-pfälzischen Begleitforschung, der im Oktober 2010 vorgelegt werden wird, sieht der MDK Rheinland-Pfalz mit Interesse entgegen.

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) Rheinland-Pfalz wirkt als eigenständige Einrichtung an der Seite der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen an der Gestaltung des Gesundheitswesens mit. Aufgabenschwerpunkte sind die Begutachtung im Einzelfall, die Beratung in Grundsatzfragen und die Prüfung der Pflegequalität. Der MDK Rheinland-Pfalz hat seinen Sitz in Alzey. Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz. Univ.-Prof. Dr. Frank Weidner ist Direktor des dip und Dekan der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der PTHV.

 

(Veröffentlichung frei, Beleg erbeten)

 

Kontakt MDK RLP:

Dr. Ursula Weibler-Villalobos, Tel. 0 67 31/ 48 6 - 200, 
ursula.weibler(at)mdk-rlp.de 

Albiger Str. 19d, 55232 Alzey, Internet: www.mdk-rlp.de

 

Kontakt dip:

Ursula Laag, Tel. 0 221/ 46 86 1 – 54, 

Hülchrather Str. 15, 50670 Köln, Internet: www.dip.de


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