Altenpflegeforschung - neuer Arbeitsschwerpunkt im dip

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) hat nach der Einrichtung eines Arbeitsschwerpunktes "Pflegebildungsforschung" im Herbst letzten Jahres (Leitung Frau Prof. Hundenborn) am 15. Mai 2003 einen zweiten Arbeitsschwerpunkt zum Thema "Altenpflegeforschung" eingerichtet. In diesem werden zukünftig die Aktivitäten und Projekte des Instituts gebündelt, in denen es um die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen alter Menschen hinsichtlich ihrer Lebensqualität, ihrer Gesundheit und ggf. notwendig werdender Pflege geht. Die Leitung des neuen Arbeitsschwerpunktes hat Prof. Dr. Hermann Brandenburg übernommen, der an der Katholischen Fachhochschule Freiburg Pflegewissenschaft und Gerontologie lehrt. Mit der Einrichtung des neuen Arbeitschwerpunktes setzt das dip seinen Entwicklungsprozess konsequent fort, Themen und Projekte effektiv zu bündeln und gezielt Beiträge bezüglich gesellschaftlicher Problemlagen rund um die Gesundheit und Pflege zu leisten. "In diesem neuen Arbeitsbereich wollen wir theoretische und anwendungsbezogene Fragestellungen bearbeiten, die an der Schnittstelle von Alter, Gesundheit und Pflege vorkommen und Beiträge leisten für eine menschenwürdige Betreuung und Pflege alter Menschen", so Prof. Weidner, Direktor des dip zur Eröffnung des neuen Arbeitsschwerpunktes.

 

Relevante Themenbereiche sind die Entwicklung von theoretischen Grundlagen der Altenpflege, die Bearbeitung von klinisch relevanten Problemen und Herausforderungen der Altenpflegearbeit (Vermeidung von Stürzen, Inkontinenz und ihre Prophylaxe, Schmerzbeurteilung und -behandlung etc.) sowie die Untersuchung von Möglichkeiten der Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis (Theorie-Praxis-Transfer). Besondere Aufmerksamkeit wird folgenden Themen geschenkt: die Lebensqualität alter Menschen im häuslichen Umfeld und in Einrichtungen, die Verbesserung der Unterstützung pflegender Angehöriger sowie die Optimierung der Pflegequalität in der professionellen Arbeit mit alten Menschen.

 

Dass die Einrichtung eines neuen Arbeitsschwerpunktes dringend geboten ist, hob Prof. Brandenburg hervor: "Insgesamt kann hierzulande von einem systematisierten Entwicklungsstand empirischer Pflegeforschung in der Altenpflege noch keine Rede sein. Der Forschungsbereich "Pflege alter Menschen" ist in Deutschland (noch) nicht vorhanden!"

 

Prof. Brandenburg wies aber auch darauf hin, dass bereits zwei Projekte im neuen Arbeitsschwerpunkt bearbeitet werden. Dabei handelt es sich zum einen um ein Projekt zur Beurteilung und Optimierung der Pflegequalität in Einrichtungen der stationären Altenhilfe eines Trägers in Bad Honnef. Ferner evaluiert das dip ein Projekt zur Übertragung eines Qualitätsmanagement-Ansatzes für kirchliche Krankenhäuser (proCum Cert) auf die stationäre Altenhilfe im Raum Trier. Weitere Projekte befinden sich in der Akquisition. Ausführliche Informationen zur Einrichtung des neuen Arbeitsschwerpunktes Altenpflegeforschung finden sich auf der Homepage des Instituts unter www.dip.de.

 

v.i.S.d.P.: Prof. Dr. Frank Weidner Direktor des dip