Startschuss zur "Pflegeausbildungsstudie Deutschland PABIS"

Krankenhäuser und Pflegeschulen erhalten Fragebögen

 

Viele Krankenhäuser und Pflegeschulen in Deutschland erhalten in den nächsten Tagen Fragebögen zugesandt. Die Einrichtungen werden bundesweit zur Situation und Zukunft der Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege repräsentativ befragt. Hintergrund ist das seit Anfang 2004 in Deutschland geltende neue Krankenpflegegesetz. Dieses hat sowohl die theoretische Pflegeausbildung in den Schulen als auch die praktische Ausbildung, die weiterhin zum großen Teil in Krankenhäusern stattfindet, neu geregelt. Neben einer Bestandsaufnahme der Auswirkungen der gesetzlichen Neuregelungen ist es Ziel des Projektes, aus den Ergebnissen Empfehlungen zu den Rahmenbedingungen sowie zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Pflegeausbildung abzuleiten. Die Studie wird gemeinsam vom Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) und dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) durchgeführt. Gefördert wird das Vorhaben von der Robert Bosch Stiftung. Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) sowie der Bundesausschuss der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe (BA) begrüßen das Vorhaben ausdrücklich.

 

Prof. Frank Weidner, Leiter des dip, erhofft sich von der Studie Information über die derzeitige Umbruchsituation in den Pflegeschulen. "Wir brauchen Klarheit darüber, was durch das neue Krankenpflegegesetz bislang bewirkt wurde, und was noch zu tun ist," so Weidner. Es sollen Daten zu allen wichtigen Bereichen der Pflegeausbildung erhoben und ausgewertet werden. So werden Fragen zur Personalausstattung der Schulen, Qualifikation des Lehrpersonals, Anforderungen an die Schüler und zu den inhaltlichen und methodischen Konzepten gestellt. Auch auf die Einschätzungen der Befragten zur zukünftigen Entwicklung der Pflegeausbildung wird in der Studie wert gelegt.

 

Diplom-Ökonom Udo Müller, Vorstand des DKI, hebt hervor, dass die Durchführung und Finanzierung der praktischen Pflegeausbildung auch vor dem Hintergrund der zukünftigen Rolle der Krankenhäuser gesehen werden muss. "Die Vernetzung von Theorie und Praxis muss schon in der Pflegeausbildung so optimal wie möglich sein," betont Müller, "denn die Anforderungen an die Pflegekräfte steigen, egal in welchen Bereichen sie arbeiten werden." Insofern liegt ein Schwerpunkt in der Befragung der Krankenhäuser auch auf der Organisation der praktischen Ausbildung sowie der Praxisbetreuung und -begleitung der Pflegeschüler.

 

Bis März werden nahezu 2000 Fragebögen deutschlandweit an die Pflegeschulen und ausbildenden Krankenhäuser versandt. Die Initiatoren der Studie erhoffen sich eine hohe Beteiligung, denn nur so sind die Ergebnisse auch aussagekräftig. Im Herbst sollen die Ergebnisse veröffentlicht werden. "Wir wissen, dass wir denjenigen, die die recht umfangreichen Fragebögen ausfüllen, einiges abverlangen. Aber sie können direkt von den Ergebnissen und Empfehlungen profitieren und sie auf ihre eigene Einrichtung übertragen. Deshalb lohnt es sich, mitzumachen" so Weidner und Müller einhellig.

 

Kontakt

Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.

Hülchrather Str. 15

50670 Köln

0221/ 46861-30

dip(at)dip.de

 

Deutsches Krankenhausinstitut e.V.

Hansaallee 201

40549 Düsseldorf

0211/ 47051-0

info(at)dki.de