dip feiert fünfjähriges Bestehen

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) hat am 21. Juni sein fünfjähriges Bestehen gefeiert. Prof. Heribert W. Gärtner, Vorsitzender des dip, konnte mehr als hundert Gäste aus Gesundheitseinrichtungen, Verbänden, Stiftungen, Wissenschaft und Ministerien aus dem gesamten Bundesgebiet begrüßen. Die Feier fand in den Räumen der Caritas-Akademie Köln-Hohenlind statt, wo das Institut bis Sommer 2004 seinen Sitz hatte. Mittlerweile befindet sich das dip, das ein An-Institut der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFH NW) ist, in der unmittelbaren Nähe der Hochschule im Kölner Norden. Das Institut hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als 30 Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 2 Mio. € akquirieren und bearbeiten können. Zurzeit arbeiten in der Einrichtung elf Mitarbeiter in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsbereichen.

 

In ihrem Grußwort hob Theresia Wunderlich, Abteilungsleiterin beim Deutschen Caritasverband (DCV) in Freiburg, die überaus gute Entwicklung des Instituts hervor. Sie betonte, dass der DCV die Fachexpertise des Instituts schätze und die bestehenden Kooperationen ausgebaut werden sollen. Professorin Angelika Schmidt-Koddenberg sprach dem dip im Namen der Rektorenkonferenz der Katholischen Fachhochschulen in Deutschland ihre Glückwünsche aus und wies auf die bundesweit beachteten Beiträge des Instituts hin. Hans-Dieter Voß, Kanzler der KFH NW, beglückwünschte das dip und hob hervor, dass das dip als eines der führenden Pflegeforschungsinstitute in Deutschland ein wichtiges Aushängeschild der Hochschule sei.

 

Prof. Frank Weidner, Direktor des Instituts, gab in seinem Beitrag "Fünf Jahre dip - Beiträge zur Pflegeforschung" einen anschaulichen Überblick über teils abgeschlossene, teils noch laufende Projekte aus den unterschiedlichen Arbeitsfeldern. "Wir wollen in den kommenden Jahren weitere innovative Projekte und Forschungsschwerpunkte entwickeln", so Weidner, "aber wir wissen auch, dass wir angesichts der vielen Probleme in den Pflege- und Gesundheitseinrichtungen unseren Beratungsbereich ausbauen müssen." In seinem Vortrag betonte er den Mut des dip, sich auch in unbekannte Gefilde vorzuwagen, so z.B. mit einem Projekt, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Riad (Saudi-Arabien) ein Zentrum für die Ausbildung von Praxisanleitern in Pflege- und Gesundheitsfachberufen aufzubauen. Im Rahmen seines Beitrages dankte er den zahlreichen Förderern, Auftraggebern und Kooperationspartnern für ihre Unterstützung.

 

Den Festvortrag zum Thema "Entwicklung der Pflege im Sozialsystem - Handlungs- und Reformdruck" hielt Prof. Frank Schulz-Nieswandt, Direktor des Seminars für Sozialpolitik an der Universität zu Köln. Er zeigte eindrucksvoll die komplizierten gesellschaftlichen Zusammenhänge auf, die sich auf die Pflege auswirken. An einem Beispiel verdeutlichte er den Zuhörern, dass Pflege nicht mehr überwiegend im Krankenhaus bisheriger Prägung zu finden sei. Sie sei als multidimensionale Leistung im Gesamtsystem Gesellschaft zu sehen und habe nur in dieser ganzheitlichen Sichtweise eine wirkliche Chance zur Innovation. Für den musikalischen Rahmen der Festveranstaltung sorgten Prof. Johannes Kemser (München) und Melanie Kemser mit drei Stücken für Klavier und Gesang.

 

Ausgewählte Projekte des Instituts wurden den Gästen anhand einer begleitenden Posterausstellung näher gebracht. Nach der Mittagspause stellte Anne Ströbel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des dip, das Projekt "mobil" vor, in dessen Rahmen pflegepräventive Konzepte in Kooperation mit der Bosch-Betriebskrankenkasse im Stuttgarter Raum erprobt werden. Roland Brühe, ebenfalls wiss. Mitarbeiter im dip, setzte sich in seinem Vortrag mit dem Kompetenzbegriff in der Pflegebildung auseinander. Er veranschaulichte seine Ausführungen anhand eines NRW-Modellprojektes, das vom dip begleitet wird. Prof. Gärtner zeigte sich nach der Veranstaltung hoch zufrieden mit dem Ablauf und der Resonanz: "Auf diesen Erfolg lässt sich aufbauen!"


Gäste der Fünf-Jahres-Feier bei angeregten Gesprächen im Forum und bei der Posterausstellung

Gäste lauschen dem Festvortrag. Erste Reihe von li.n.re.: Prof. Dr. Heribert W. Gärtner, Theresia Wunderlich, Prof. Dr. Angelika Schmidt-Koddenberg, Prof. Dr. Frank Weidner, Hans-Dieter Voß.

Festredner Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt