Bosch BKK und dip erhalten Förderpreis

Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg 2006 geht an mobil

 

Das Projekt "mobil - Erhaltung von Gesundheit und Selbständigkeit im Alter" ist mit dem Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg 2006 ausgezeichnet worden. mobil wird von der Bosch BKK in Stuttgart gemeinsam mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) in Köln entwickelt und umgesetzt. Die insgesamt drei Preisträger bekamen jetzt aus der Hand der Arbeits- und Sozialministerin des Landes Baden-Württemberg, Dr. Monika Stolz, die Auszeichnungen überreicht. Unter 43 eingereichten Projekten erhielt das Projekt mobil, das noch bis Ende 2007 läuft, den dritten Preis. Damit verbunden ist ein Preisgeld von 3.000 Euro. Es soll zur Veröffentlichung und Diskussion der Ergebnisse im Rahmen einer das Projekt abschließenden Fachtagung genutzt werden.

 "Ziel des Förderpreises ist es, den Qualitätswettbewerb im Gesundheitswesen um die besten Ideen und Konzepte nachhaltig zu fördern. Dabei ist es erneut gelungen, neue Ansätze im medizinischen Qualitätsmanagement aufzuzeigen. Die große Zahl und die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigen eindrucksvoll, dass ein professionelles Qualitätsmanagement nachhaltig dazu beitragen kann, die hohen Standards der medizinischen Versorgung weiter zu verbessern", sagte die Ministerin bei der Preisverleihung.

 

Kern des Projektes mobil ist der so genannte "präventive Hausbesuch". Dabei handelt es sich um ein Beratungs- und Unterstützungsangebot für ältere Menschen mit dem Ziel, die Lebensqualität, Gesundheit und selbständige Lebensführung im Alter zu erhalten und zu fördern. Damit soll zugleich das Risiko, pflegebedürftig zu werden, erkannt und verringert werden. "Das Innovative daran ist, dass die Beratung im eigenen Heim erfolgt. Dies fördert eine von Vertrauen geprägte Beziehung, die wesentlich dazu beitragen kann, das Beratungsangebot erfolgreich umzusetzen", sagte Monika Stolz.

 

Prof. Weidner, Leiter der Studie im dip, weist auf die guten Erfahrungen im Projekt mobil hin, obwohl das Projekt noch nicht abgeschlossen ist: "Eines der bisherigen Hauptthemen ist, dass Gefahrenquellen für Stürze frühzeitig erkannt und durch entsprechende Maßnahmen beseitigt werden. Weitere Beispiele für vereinbarte präventive Maßnahmen sind Empfehlungen zu Arztkontakten, zur Sicherheit bei der Medikamenteneinnahme oder zu Schutzimpfungen. Auch Tipps zu gesunder Ernährung und Bewegung sowie regionalen Seniorenangeboten wie Rheumaliga, Informationsabenden oder Trainingsmöglichkeiten werden vermittelt." Zufrieden zeigt sich auch Bernhard Mohr, Vorstand der Bosch BKK: "Angesichts des demo-grafischen Wandels engagieren wir uns seit Jahren in verschiedenen Projekten för ältere Menschen. Dass dieses Engagement nun mit dem Qualitätsförderpreis Gesundheit geehrt wurde, bestätigt unseren eingeschlagenen Kurs."

 

Für mobil wurden im Großraum Stuttgart Versicherte der Bosch BKK über 74 Jahre, die nicht in die Pflegeversicherung eingestuft sind und keine kognitiven Einschränkungen haben, zur Teilnahme am Projekt eingeladen. 180 Senioren nehmen in der Interventionsgruppe des Projektes teil. Diese werden seit April 2004 bis März 2007 von speziell geschulten Mitarbeiterinnen der BKK in ihrem häuslichen Umfeld aufgesucht und beraten. Im ersten der drei bis fünf Hausbesuche pro Jahr ermittelt die Gesundheitsberaterin gemeinsam mit den teilnehmenden Senioren die Gesundheits- und Lebenssituation sowie individuelle Risikofaktoren. Dazu kommt ein eigens entwickeltes, computergestütztes Analyseverfahren zum Einsatz. Im Gespräch stehen persönliche Ziele, Ressourcen und Probleme jedes einzelnen Teilnehmers im Vordergrund. Die weiteren Besuche dienen dazu, geeignete Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit und Selbständigkeit zu entwickeln und die Umsetzung zu begleiten.

 

Der Qualitätspreis Gesundheit wird vom Ministerium für Arbeit und Soziales und den im Gesundheitsforum Baden-Württemberg zusammengeschlossenen Repräsentanten der Gesundheitswirtschaft des Landes ausgelobt. 2006 wurde er bereits zum fünften Mal vergeben. Zum Sieger erklärte die Jury das Projekt "Qualitätssicherung der medikamentösen Therapie durch ein elektronisches Arzneimittelinformationssystem" der Abteilung Innere Medizin VI, Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Der zweite Preis ging an das Projekt "Fächer- und berufsgruppenübergreifendes Schmerzmanagement" der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen.

 

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. ist ein An-Institut der Katholischen Fachhochschule NW in Köln. Die Bosch BKK betreut als geöffnete Betriebskrankenkasse rund 190.000 Versicherte. Das gemeinsame Projekt mobil wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.projekt-mobil.de

 

Kontakt:

Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.

Hülchrather Str. 15

50670 Köln

0221/ 46861-30

dip(at)dip.de

www.dip.de oder www.projekt-mobil.de


Preisüberreichung v.l.n.r.: Bernhard Mohr (Bosch BKK, Vorstand), Anne Gebert (dip), Dr. Monika Stolz (Ministerin für Arbeit und Soziales des Landes Baden-Würrtemberg)