Mehr Forschung und Innovationen für die Pflege

Vorstand und Geschäftsführung der DIP-Organisationen ziehen positive Bilanz

 

Anlässlich der Jahresabschlüsse für das Jahr 2022 ziehen der Vorstand des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP-Institut) und die Geschäftsführung der eng kooperierenden Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH (DIP-GmbH) eine positive Bilanz und blicken zuversichtlich in das Jahr 2024. „Wir haben innerhalb eines einzigen Jahres noch nie so viele Projekte umsetzen und damit Innovationen für die Pflege betreiben können wie 2022 und diese Tendenz setzt sich fort!“, freute sich Professor Frank Weidner, Vorstandsvorsitzender im DIP-Institut und geschäftsführender Gesellschafter der DIP-GmbH. Beide Organisationen weisen für 2022 mehr als 25 bearbeitete Pflegeforschungsprojekte im Volumen von nahezu 1,6 Mio. Euro aus, wobei der Anteil des DIP-Instituts ein Drittel ausmachte.

Zu den bundesweit bekannten Projekten des DIP-Instituts im Jahr 2022 gehört das Projekt 360 Grad Pflege Qualifikationsmix, das im Auftrag der Robert Bosch Stiftung mit sieben Einrichtungen bundesweit durchgeführt wurde und maßgebliche Erkenntnisse zum Einsatz akademisch qualifizierten Pflegepersonals in der Versorgungspraxis lieferte. Die Studie HQGplus, die im Auftrag des Wissenschaftsrates zum Stand der hochschulischen Qualifikation der Gesundheitsfachberufe in Deutschland durchgeführt worden ist, schließt sich nahtlos an diese Thematik an. In einem weiteren Projekt konnte das DIP-Institut 2022 an der Spitze eines Technologie- und Pflegekonsortiums Fördermittel des Bundesforschungsministeriums für die Entwicklung und Erprobung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Langzeitpflege einwerben (ViKI pro).

Mehrere Projekte im Kontext der Pflegebildungsforschung wurden von der DIP-GmbH im Auftrag des Landes NRW (INTRO NW) und im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz (KOMPASS.RLP) eingeworben und seither durchgeführt und weiterentwickelt. Ebenso zählten 2022 mehrere Berichterstattungen für Pflege- und Gesundheitsberufe sowie Pflegemonitorings im Auftrag und mit Förderung verschiedener Bundesländer zu den DIP-Projekten, so etwa für NRW, Bayern, Baden-Württemberg und das Saarland. In Zusammenarbeit mit dem Krankenkassenverband vdek in Rheinland-Pfalz und im Saarland wird von der DIP-GmbH ein großangelegtes Projekt zur Präventionsarbeit und Resilienzförderung in der stationären Langzeitpflege erprobt (RESI SALUTO). Zudem wurden deutschlandweit zahlreiche Kommunen zur Präventionsarbeit und zur kommunalen Pflegeplanung beraten und mehr als 20 pflegewissenschaftliche Gutachten im Zivil- und Strafrecht für Oberlandesgerichte und Landgerichte in ganz Deutschland angefertigt.

„Das DIP-Institut steht seit nunmehr 24 Jahren für die Entwicklung, Erprobung und Auswertung von zukunftsweisenden Ansätzen und Wegen in der Pflege“, betonte Weidner, „und das ist weiter bitter nötig, denn wir müssen uns in puncto hochschulischer Qualifikationen, Beschäftigungsbedingungen, Versorgungskonzepte und Digitalität in der Pflege einfach mehr einfallen lassen, um die Herausforderungen von heute und morgen besser meistern zu können. Damit einher geht die Kritik, dass Deutschland immer noch viel zu wenig in Wissenschaft, Forschung und Innovation in der Pflege investiert und die problematischen Arbeitsbedingungen in der Branche einfach nicht in den Griff bekommt. Weidner lobte ausdrücklich die kurz vor Weihnachten veröffentlichten Eckpunkte zu einem Pflegekompetenzstärkungsgesetz von Gesundheitsminister Lauterbach und meinte in diesem Zusammenhang: „Wir brauchen entschieden mehr Pflegekompetenzen als heute! Das ist fachlich wie ökonomisch geboten und auch wettbewerbsbezogen sinnvoll, denn auch zur Gewinnung von Fachkräften für die Pflege aus dem Ausland ist dies ein entscheidender Faktor“.

Auch der Blick bezüglich der Entwicklungen des DIP-Instituts im Zeitraum von 2019 bis 2022 ist sehr aufschlussreich. Hier konnte das Institut allein insgesamt mehr als 30 Projekte von öffentlichem Interesse im Volumen von rund 3,6 Mio. Euro entwickeln, einwerben und bearbeiten. Dabei waren die Corona-Jahre für das gemeinnützige Institut in mehrfacher Hinsicht belastend, da u.a. neben der Mitarbeiterschaft und den betrieblichen Prozessen auch die Fördermittellandschaft in Bund und Ländern beeinträchtigt wurde. Das DIP-Institut hat auch aus diesen Gründen in diesen vier Jahren unterm Strich ein Minus von insgesamt knapp 80.000 Euro verkraften müssen, dies aber aus Eigenmitteln auffangen können.

Als eine Reaktion auf die Herausforderungen der Pandemiejahre wurde 2021 die DIP-GmbH ausgegründet, um das wachsende Auftrags- und Dienstleistungsgeschäft darin zu bündeln. Der DIP e.V. ist Mitgesellschafter der DIP-GmbH. Diese hat in den ersten beiden Jahren 2021 und 2022 bei einem Gesamtumsatz von mehr als 1,2 Mio. Euro einen Gewinn in Höhe von 90.000 Euro erzielen können. In der Gesamtbetrachtung haben beide DIP-Organisationen im betrachteten Vierjahreszeitraum mehr als 40 Projekte im Gesamtvolumen von rund 5 Mio. Euro bearbeitet. Dabei konzentriert sich das DIP-Institut weiterhin stark auf innovative Förderprojekte und die DIP-GmbH auf zukunftsorientierte Dienstleistungen und Auftragsforschung. Die Zahl der Mitarbeitenden ist in diesem Zeitraum um 10 auf rund 25 angestiegen.

„Vor dem Hintergrund dieser ermutigenden Bilanzen schauen wir zufrieden zurück und zuversichtlich in die Zukunft“, hob Professor Michael Isfort, stellvertretender Vorsitzender des DIP-Instituts und ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter der DIP-GmbH hervor. „Auch haben wir einiges in den Corona-Jahren hinzugelernt und ganz offensichtlich die richtigen Schlüsse daraus gezogen.“ Wesentliche organisationale Ziele für das Jahr 2024 bestehen für die beiden DIPs darin, die laufenden Transformationsprozesse fortzusetzen und die Zukunftsfähigkeit weiter zu festigen. Dazu gehören u.a. die Erweiterung des Vorstands des DIP-Instituts, der Ausbau der Geschäftsführung der DIP-GmbH sowie eine umfassende Personal- und Organisationsentwicklung.

Das DIP-Institut wurde im Jahr 2000 als An-Institut der Katholischen Hochschule NRW (katho) gegründet. Mitgliedsorganisationen des Instituts sind u.a. der Deutsche Caritasverband, der Katholische Krankenhausverband Deutschlands sowie die katholischen Hochschulen in Freiburg, Mainz und München. Im Jahr 2021 wurde die DIP-GmbH ausgegründet. Sie arbeitet auf der Grundlage eines Kooperationsvertrags eng mit dem DIP-Institut zusammen.

Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: dip(at)dip.de