DIP trauert um Schwester Liliane Juchli

Die große Pionierin der deutschsprachigen Pflege verstarb im Alter von 87 Jahren

 

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) trauert um die Pionierin der professionellen Pflege, Schwester Liliane Juchli. Sie verstarb am vergangenen Montag im Alter von 87 Jahren.

Schwester Liliane Juchli hat in ihrem jahrzehntelangen Wirken maßgeblich die Pflege im deutschsprachigen Raum geprägt. Generationen von Pflegenden lernten die theoretischen und praktischen Aspekte des Pflegeberufs durch ihre Lehrbücher kennen. Das aktuelle Lehrbuch „Thiemes Pflege“, das den jüngeren Kolleginnen und Kollegen bekannt ist, beruht auf der Veröffentlichung von Anfang der 70er Jahre, bekannt unter dem Namen „Juchli“. Bis 1998 hat Schwester Liliane Juchli dieses Lehrbuch in acht überarbeiteten Auflagen im Thieme Verlag herausgebracht.

Mit dem Pflegemodell der „Aktivitäten des täglichen Lebens“ bot sie einen pragmatischen und verlässlichen Zugang zum komplexen Handlungsfeld Pflege, der auch heute noch Bestand hat. Mit ihren schriftlichen Beiträgen, aber auch ihrer langjährigen Tätigkeit als Vortragsdozentin prägte sie das pflegerische Handeln in der Praxis. „Ihre Einsichten und Argumentationen waren Treiber für die Selbstständigkeit und Professionalisierung des Pflegeberufes und haben bis heute nichts von ihrer Relevanz eingebüßt“, hebt Prof. Dr. Frank Weidner, Vorstandsvorsitzender des Instituts hervor.

Für ihr außerordentliches Engagement um die Weiterentwicklung der professionellen Pflege wurde sie im Mai 2018 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Schwester Liliane Juchli ist am 30. November 2020 im Alter von 87 Jahren in der Einrichtung „Haus für Pflege“ in Bern verstorben. „Wir trauern um eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Pflege, die stets die Menschen ins Zentrum ihres Denkens und Handelns stellte und mit ihren Botschaften Vieles bewegen und Viele begeistern konnte“, ergänzt Weidner.

Das gemeinnützige und unabhängige DIP hat seinen Sitz in Köln an der KatHO NRW. Es betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (bei Koblenz). Seit der Gründung im Jahr 2000 hat das Institut mehr als einhundertfünfzig innovative Projekte im Bereich der Pflege-, Pflegebildungs- und Versorgungsforschung durchgeführt und zahlreiche Studien zur Situation der Pflege in Deutschland veröffentlicht.

Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: dip(at)dip.de