Vereinbarung zur Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0 in Rheinland-Pfalz - Professor Weidner hat den Prozess mit seinem Team wissenschaftlich begleitet
Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat gemeinsam mit mehr als 30 Organisationen, Einrichtungen und Verbänden aus dem Gesundheitswesen und der Pflege im Land gemeinsame Ziele und konkrete Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in der Pflege bis zum Jahr 2022 vereinbart (FQI Pflege 2.0). In fünf Handlungsfeldern wurden mehr als 20 Einzelvereinbarungen getroffen und mehr als 80 Maßnahmen zugesagt. Ziel ist es, mehr Auszubildende für die Pflegeausbildungen zu gewinnen und für attraktivere Beschäftigungsbedingungen zu sorgen. Auch eine erfolgreiche Gewinnung und Integration von Pflegekräften aus dem Ausland und die Stärkung der akademischen Pflegeausbildung gehören dazu. Die Vereinbarung wurde von den mitwirkenden Organisationen, so auch von Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski, Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), am 26. November 2018 unterzeichnet. Prof. Dr. Frank Weidner, Lehrstuhl Pflegewissenschaft an der PTHV, hat im Auftrag des federführenden Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD) mit seinem Team vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) den gesamten Prozess engmaschig wissenschaftlich und beratend begleitet.
Podiumsdiskussion zur FQI Pflege 2.0 (v.l.n.r.: Dieter Hewener, PflegeGesellschaft, Frank Hutmacher, ver.di, Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Prof. Dr. Frank Weidner, DIP/PTHV (Moderation), Dr. Markus Mai, Landespflegekammer und Bernd Decker, Landeskrankenhausgesellschaft; Bildquelle: Öffentlichkeitsarbeit MSAGD)

Projekt Pflege-Prävention 4.0
Die erfolgreiche Projektabschlusstagung am 13. November zeigte gesundheitsförderliche Wege für eine gute Arbeit in der Altenpflege auf
Die Abschlusstagung des Verbundprojektes „Pflege-Prävention 4.0“, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, fand in Köln in Kooperation mit der Bank für Sozialwirtschaft AG (BFS) statt. Seit Anfang 2016 erforschten und entwickelten die Projektpartner (MA&T Sell & Partner GmbH, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e. V., Deutsche Angestellten-Akademie GmbH, St. Gereon Seniorendienste gGmbH und Johanniter Seniorenhäuser GmbH) gemeinsam neue Ideen zur Verhältnis- und Verhaltensprävention in der Altenpflege. Im Zentrum standen Forschungskonzepte und Praxiserfahrungen, wie eine gute mitarbeiter- und bewohnerorientierte Arbeit 4.0 in der stationären Altenpflege gestaltet werden kann. Die facettenreichen Ergebnisse dieses Projektes stellten sie auf der Tagung in Köln der Fachöffentlichkeit vor.
Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, Pflege-Bevollmächtigter der Bundesregierung, zeichnete dazu in einer eindringlichen Keynote ein detailreiches Szenario zur Situation in der Pflege.
Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, Pflege-Bevollmächtigter der Bundesregierung (Foto: MA&T)

Westerfellhaus besucht DIP
„Pflegeforschung und -wissenschaft müssen in Deutschland einen höheren Stellenwert bekommen“
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, hat das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) in Köln besucht. Er hat sich dabei über die Arbeit und Situation des Instituts informiert und Gespräche mit der Institutsleitung geführt. Westerfellhaus hob die Bedeutung des DIP für die Entwicklung der Pflege in Deutschland hervor und betonte: „Pflegeforschung und -wissenschaft haben hierzulande noch nicht den Stellenwert wie in anderen Ländern“. Das müsse sich unbedingt ändern. „Versorgungssicherheit kann nur mit einer starken und professionellen Pflege im Zusammenspiel mit den anderen Gesundheitsdisziplinen gewährleistet werden“, so Westerfellhaus, „und dazu sind Forschung und Entwicklung unverzichtbar!“
Staatssekretär Westerfellhaus beim Besuch des DIP in Köln mit Leitung und Mitarbeitern des Instituts (v.l.n.r.: Jonas Hylla (wiss. Mitarbeiter), Anne Gebert (wiss. Mitarbeiterin), Staatssekretär Andreas Westerfellhaus (Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung), Prof. Michael Isfort (stellv. Vors. DIP), Prof. Frank Weidner (Vorsitzender DIP), Daniel Tucman (wiss. Mitarbeiter); Foto: DIP)

Projekt PräSenZ begeistert Kommunen
Präventive Hausbesuche für Senioren erfolgreich erprobt - Aufbruchstimmung zum Abschluss des Landesmodellprojektes in Stuttgart - Abschlussbericht und Handreichungen wurden veröffentlicht
Rund einhundert Fachleute aus Kommunen, von Pflegekassen und Verbänden haben an der Abschlussveranstaltung zum Landesmodellprojekt „PräSenZ – Prävention für Senioren Zuhause“ in Stuttgart teilgenommen. PräSenZ wurde von 2014 bis Ende 2017 in drei unterschiedlich großen Kommunen in Baden-Württemberg erprobt. Kernbestandteil waren Präventive Hausbesuche für selbständig lebende ältere Menschen unter Einbezug des ehrenamtlichen Engagements. Es konnten mehr als 1.700 Beratungen bei rund 700 Senioren durchgeführt und ausgewertet werden. Die Umsetzungsergebnisse und praktische Empfehlungen von PräSenZ wurden vorgestellt und in drei parallelen Workshops diskutiert. Projektträgerschaft und wissenschaftliche Leitung von PräSenZ hatte das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) inne. Das Modellprojekt wurde finanziell durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg und aus Mitteln der gesetzlichen und privaten Pflegeversicherung sowie der kommunalen Landesverbände gefördert.
Tagungseröffnung durch Prof. Dr. Frank Weidner
(Quelle: DIP)
Projektverantwortliche und Beraterinnen aus den Kommunen mit Projektleitung (v.l.n.r.): Prof. Dr. Frank Weidner (Leiter DIP), Martin Buchwald (Projektverantwortlicher Neuweiler), Cornelia Rösner (Projektverantwortliche Rheinfelden), Esther Rentschler (Beraterin Neuweiler), Elke Keser (Beraterin Rheinfelden), Renata Goman (Beraterin Rheinfelden), Claudius Faul (Projektverantwortlicher Ulm), Margret Deutsch-Warmbrunn (Beraterin Ulm) Sandra Eichenhofer (Projektverantwortliche Ulm), Anne Gebert (Projektleitung DIP)
(Quelle: DIP)

Verdiente Verwaltungsratsmitglieder verabschiedet
Anna Maria Luger und Theresia Wunderlich gehen in den Ruhestand
Der Verwaltungsrat des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) hat jetzt zwei langjährige Mitglieder in den Ruhestand verabschiedet. Frau Anna Maria Luger (Katholischer Pflegeverband) und Frau Theresia Wunderlich (Deutscher Caritasverband - DCV) haben seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen im DIP mitgewirkt. Luger gehörte zu den Gründungsmitgliedern, Wunderlich kam 2002 dazu. Beide gehörten zunächst dem Vorstand des DIP an und waren seit 2009 auch Mitglieder des damals neu geschaffenen Verwaltungsrates. Professor Johannes Kemser, Verwaltungsratsvorsitzender (Katholische Stiftungshochschule München), sagte: „Wir danken beiden Mitstreiterinnen für ihr langjähriges Engagement im DIP und wünschen ihnen nur das Allerbeste für die Zukunft!“
Mitglieder des Verwaltungsrates des DIP anlässlich der Verabschiedung von Anna Maria Luger (v.l.n.r.): Prof. Dr. Michael Isfort, (stellv. Vorstandsvorsitzender), Prof. Gertrud Hundenborn (Vorstandsmitglied), Prof. Dr. Martin Pohlmann (Kath. Krankenhausverband Deutschlands), Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski (Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar), Anna Maria Luger (Kath. Pflegeverband), Prof. Dr. Johannes Kemser (Verwaltungsratsvorsitzender; Kath. Stiftungshochschule München), Prof. Dr. Susanne Schewior-Popp (stellv. Vorsitzende des Verwaltungsrates; Kath. Hochschule Mainz), Prof. Dr. Ulrike Thielhorn (Kath. Hochschule Freiburg), Prof. Dr. Frank Weidner (Vorstandsvorsitzender), Prof. Dr. Liane Schirra-Weirich (KatHO NRW) (Quelle: DIP)

Pflege-Thermometer 2018 veröffentlicht
Studie untersucht Situation in der stationären Pflege
Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) in Köln hat mit dem Pflege-Thermometer 2018 die Ergebnisse der bundesweiten repräsentativen Befragung von Leitungskräften in der teil-/vollstationären Pflege veröffentlicht. Gefördert wurde die Studie von der B. Braun-Stiftung und vom Pflegelotsen des Verbands der Ersatzkassen e.V. unterstützt.
Aktuell sind rund 17.000 Stellen im Pflegebereich in den Einrichtungen nicht besetzt. Zur Deckung würden rund 25.000 zusätzliche Personen benötigt, da vielfach in Teilzeit gearbeitet wird. „Die Personalengpässe führen zu Wartelisten und zu Absagen bei Betreuungsanfragen in den Einrichtungen. In mehr als jedem fünften Betrieb erfolgte aufgrund des Personalmangels in den vergangenen drei Monaten ein zeitweiliger Aufnahmestopp“, so Prof. Michael Isfort, Leiter der Studie.

Pflege sofort und systematisch stärken
Die neuen Vorschläge des Pflegebevollmächtigten Westerfellhaus gehen in die richtige Richtung
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat mit einem Positionspapier "Mehr PflegeKRAFT" einen Monat nach seinem Amtsantritt neue Vorschläge zum Sofortprogramm der Bundesregierung für die Pflege in die Debatte eingebracht. So regt er an, steuerfreie Prämien für Berufsrückkehrer, Ausbildungsabsolventen und Einrichtungsbetreiber in Höhe von 5.000,- bzw. 3.000,- Euro zu zahlen. Ferner schlägt er einen Anspruch auf vollen Lohn bei 80%iger Beschäftigung vor. Zusätzlich mahnt er eine Ausbildungsoffensive im beruflichen und akademischen Bereich an. Westerfellhaus will damit schnelle und wirksame anreise schaffen und zugleich die Vertrauenskrise in der Pflege beenden. Er weist darauf hin, dass auch diese Vorschläge nur ein erster Schritt sein können. "Es wird höchste Zeit, dass das angekündigte Sofortprogramm der Bundesregierung für die Pflege nun auch kommt. Die Vorschläge von Westerfellhaus gehen in die richtige Richtung," bewertet Professor Frank Weidner, Direktor des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) in Köln, die Initiative.

Pflege-Thermometer 2018 auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin vorgestellt
Stationäre Langzeitpflege: 17.000 offene Stellen – der Fachkraftmangel schlägt durch
Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) hat im Rahmen des diesjährigen Deutschen Pflegetages in Berlin exklusiv Daten, Analysen und Ergebnisse des Pflege-Thermometers 2018 vorgestellt. Die repräsentative Studie basiert auf der bundesweiten Auswertung von Daten aus 1.067 Einrichtungen der voll- und teilstationären Langzeitpflege. Es wurden Fragen zu Strukturen und Ausstattungen der Einrichtungen, Technologieeinsatz und Digitalisierung, Personal, finanziellen Rahmenbedingungen, regionalen Versorgungsaspekten sowie Einschätzungen zu den Auswirkungen der Pflegereformgesetze beantwortet. Die Ergebnisse zeigen detailliert, dass der Fachkraftmangel in der Pflege immer stärker durchschlägt. „Das Nadelöhr ist die Personalfrage“, betonte Professor Michael Isfort, Leiter der Stude. Aktuell können 17.000 Stellen in den bundesweit 13.600 Einrichtungen nicht besetzt werden. Die vollständige Studie, die wiederum von der B. Braun-Stiftung gefördert wurde, wird Ende April 2018 veröffentlicht.
Prof. Dr. Michael Isfort (DIP) auf der Pressekonferenz des Deutschen Pflegetages am 15.3.2018 in Berlin (Foto: Stephan Lücke)
Informationen aus der Pressekonferenz vom 15.03.2018 in Berlin:

Projekt PAKT geht in die Erprobungsphase
120 Seniorenhaushalte werden beraten und unterstützt
Gemeinsam mit dem Diözesancaritasverband Aachen (DiCV Aachen) führt das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) in Köln das Modellprojekt „Präventives Alltagskompetenztraining - PAKT“ durch. In Aachen, Mönchengladbach sowie im Kreis Heinsberg werden mit Kooperationspartnern vor Ort in den nächsten 12 Monaten rund 120 Seniorenhaushalte in das Angebot einbezogen. Mit Beginn des Jahres haben sechs eigens geschulte PAKT-Fachkräfte ihre Arbeit aufgenommen und besuchen Seniorinnen und Senioren in den Modellregionen auf Wunsch in ihrer Häuslichkeit. Ziel ist es, bedarfsorientierte Beratungs-, Schulungs- und Trainingsangebote zu Themen wie Bewegung, Ernährung, Gedächtnis, Wohnraumgestaltung und Erhalt sozialer Kontakte zu erproben. PAKT läuft von 2016 bis Herbst 2019 und wird mit Mitteln der Stiftung Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen gefördert.

Hinweis: WDR Fernsehen, Die Story, Mittwoch, 24.1. 2018
Der WDR strahlt am Mittwoch, 24.1. 2018 um 22:10 Uhr unter der Rubrik Die Story den Film "Kranke Pflege" mit dem Krankenpflegeschüler Alexander Jorde aus. Er hatte im Herbst in der Wahlarena Bundeskanzlerin Merkel auf die Pflegemisere im Lande und ihre Verantwortung angesprochen und ist damit einem Millionenpublikum bekannt geworden. Im Film geht es um die Situation der Krankenpflege in Deutschland und Europa. "Jorde kämpft für einen Neustart", heißt es im Vorspann. Das DIP hat die WDR-Produktion mit Informationen und Hinweisen hinter und vor der Kamera unterstützt.
Professor Frank Weidner und Alexander Jorde bei Filmaufnahmen in den Räumen der Katholischen Hochschule NRW in Köln

GroKo und Pflege: nichts Halbes und nichts Ganzes!
Weidner: „Die Menschen wollen eine Reform des Pflegesystems“
Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung in Köln (DIP) begrüßt vom Grundsatz her die Fortschritte zur Regierungsbildung in Berlin und macht zugleich auf den enormen Handlungsdruck in der Pflege aufmerksam. „Die Aussagen im Sondierungspapier zu Personaluntergrenzen und -bemessung in Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen, zur Vergütungsentwicklung sowie zur Stärkung der Angehörigenpflege gehen schon in die richtige Richtung“, sagte Professor Frank Weidner, Leiter des DIP. Der Pflegeforscher weist aber auch darauf hin, dass es zur ursächlichen Behebung der Pflegemisere in Deutschland deutlich mehr Mut und Inspiration braucht. „Was noch fehlt, ist ein wirksames und nennenswertes Stellenförderprogramm im gesamten Pflegebereich, Impulse für eine zukunftsorientierte, wohnortnahe Versorgung sowie ein spürbarer Investitionsschub in Arbeit, Bildung, Forschung und Innovation der Pflege. Bislang sind das bestenfalls Reparaturvorschläge, die Menschen wollen aber eine grundlegende Reform des Pflegesystems“, so Weidner. Das DIP fordert SPD, CDU und CSU auf, in Koalitionsverhandlungen entsprechend nachzulegen.
