Case Management und Unterstützung für pflegende Angehörige

Projekttitel

Förderung der Entwicklung und Erprobung von Steuerungselementen und Beratungsangeboten institutionsübergreifender Pflege- und Behandlungsprozesse

 

Projektart

Förderprojekt im Rahmen der Bosch BKK-Kooperation

 

Förderer

Bosch Betriebskrankenkasse (Bosch BKK)

 

Projektleitung

Prof. Dr. Frank Weidner (Gesamtleitung dip)

 

Mitarbeit

Sabine Dörpinghaus, Dipl.-Pflegewiss. (Projektleitung)

 

Laufzeit

7/2003 – 6/2005

 

Hintergrund und Ziele

Das Originäre des Case Management (CM) ist die Sicherung der Behandlungskontinuität und die anwaltschaftliche Funktion (advocacy) für Personen in besonderen sozialen und/oder gesundheitlichen Problemlagen.

 

Die Diagnose Pflegebedürftigkeit stellt nicht nur für den Patienten ein kritisches Lebensereignis dar, sondern betrifft auch nachhaltig die nächsten Angehörigen. Die Versorgungssituation von Pflegebedürftigen wird maßgeblich von pflegenden Angehörigen (pA) übernommen. Ohne ihre Leistung ist das Pflegesystem nicht aufrechtzuerhalten.

 

§45 SGB XI verpflichtet die Pflegekassen für Angehörige und sonstige an einer ehrenamtlichen Pflegetätigkeit interessierte Personen Schulungskurse unentgeltlich anzubieten, um unter anderem "Pflege und Betreuung zu verbessern" sowie pflegebedingte körperliche und seelische "Belastungen zu mindern." Dieses Projekt hat zum Ziel, die Kenntnisse über die Zusammenhänge von CM und Arbeit mit und von pA zusammenzutragen und anschließend u.a. Schulungskurse für pA zu evaluieren. Die in der einschlägigen Literatur bereits unweigerlich verknüpften drei Elemente Case Management, Patient und pflegende Angehörige gilt es in der Pflegepraxis in Deutschland erst noch zu verbinden, damit auch pA von der Effektivität und Effizienz des Case Management partizipieren und folglich den Herausforderungen besser gerecht werden. Hierzu ist die Evaluation der Pflegekurse ein erster wichtiger Schritt. Um CM langfristig zu verankern, muss empirisch belegt werden, dass CM für pflegende Angehörige deutliche Vorteile gegenüber dem Verfahren hat, die Angehörigen sich selbst zu überlassen.

 

Methoden

  • Modul A in 2003: Umfassende Literatur-Recherche und Analyse; Review-Arbeit
  • Modul B in 2004: Kriterienorientierte Analyse von Kurskonzepten,Delphi-Befragung, Datenerhebung (Teilnehmer und anbietende Institutionen)

 

Berichte und Publikationen

  • Vortrag Pflegende Angehörige - Verzahnung von professioneller und familiärer Pflege in Deutscher Pflegekongress 2003 (Kongressband)
  • Artikel Fachzeitschrift: Dörpinghaus, Sabine (2004): Sind Pflegekurse für pflegende Angehörige nützlich? - Eine Untersuchung über Defizite und Ansätze für ein effektives Unterstützungsmanagement. In: Pflegen Ambulant, Juni 2004
  • Buchveröffentlichung: Dörpinghaus, S. / Grützmacher, S. / Werbke, S. / Weidner, F. (2004): Überleitung und Case Management in der Pflege. Hannover
  • Buchveröffentlichung: Dörpinghaus, S.; Weidner, F. (2006): Pflegekurse im Blickpunkt. Hannover