mobil - Präventive Hausbesuche bei Senioren

Projekttitel

Projekt mobil - Präventive Hausbesuche zur Erhaltung von Gesundheit und Selbständigkeit im Alter

Projektart

Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit Evaluierung

Auftraggeber/ Förderer

Bosch BKK, Stuttgart

Robert Bosch Stiftung, Stuttgart

Projektleitung

Prof. Dr. Frank Weidner (Institutsdirektor)

Mitarbeit

Anne Gebert (geb. Ströbel), Dipl.-Pflegewirt. (FH)

Cordula Schmidt, M.Sc. Pflegewissenschaft, Dipl.-Berufspäd. (FH)

Mitarbeiter der Bosch BKK und Fachexpert/inn/en

Laufzeit

7/2004 – 9/2007

Hintergrund

Die demographischen Prognosen besagen eine Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Gesamtbevölkerung. Durch die sich im Alter verlierende Normalität von Gesundheit und selbständiger Lebensführung rückt die Frage, mit welchen Maßnahmen diese unterstützt und gefördert werden können, immer mehr in den Fokus von Gesellschaft und Forschung. 

Eine Maßnahme, die zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit und selbständiger Lebensführung in Deutschland diskutiert wird, ist der Präventive Hasubesuch. Die Ausgestaltung der Maßnahmen, die diesem Konzept international zugeordnet werden, ist allerdings sehr unterschiedlich.  

Ziele

  1. Erhaltung und Förderung von Selbständigkeit und Lebensqualität im höheren Alter (Zielgruppe 75+ Jahre)
  2. Entwicklung einer nachvollziehbaren und wiederholbaren Maßnahme.

 

Maßnahmen

Inhalte und Vorgehen der präventiven Maßnahme mobil beruhen auf den Erkenntnissen des Projektes „Pflegeprävention im häuslichen Bereich“. Die Intervention bestand aus drei bis fünf Hausbesuchen pro Jahr, die von geschulten Beratern durchgefürht wurden. Im Erstgespräch erfolgte eine umfassende Einschätzung der Lebens- und Gesundheitssituation im Hinblick auf Ressourcen und Risiken selbständiger Lebensführung mittels strukturiertem Assessment. Diese bildete die Grundlage für die in den nachfolgenden Hausbesuchen durchgeführten Beratungsgespräche.

Die Hausbesuche wurden von einer Dipl.- Sozialpädagogin und eine Dipl.-Pflegewirtin durchgeführt.

Methoden 

Die Auswertung erfolgte in drei Ergebnissträngen. Das Projekt wurde im Kontollstudiendesign durchgeführt, mit 182 Personen in der Interventionsgruppe und 1172 in der Kontrollgruppe. Darüber hinaus wurden in der Interventionsgruppe die Einschätzung der Gesundheits- und Lebenssituation der Senioren und die Beratungsdokumentation systematisch ausgewertet. Zum Ende der Laufzeit des Projektes erfolgte eine Teilnehmerbefragung.

Ergebnisse

Im dem für mobil gewählten Setting konnte im Rahmen der kontrollierten Studie kein Unterschied zwischen Kontroll- und Interventionsgruppe abgebildet werden. Es erscheint lohnenswert, die inzwischen, unter anderem durch mobil, in Deutschlang mit Präventiven Hausbesuchen gemachten Umsetzungs- und Evaluierungserfahrungen zur besseren Eingrenzung geeigneter Vorgehensweisen und Mehtoden in einer neuerlichen Erprobung zu nutzen und weiterzuentwickeln. Die mobil-Ergebnisse der Assessmentauswertung, der Beratungsprozessanalyse, der Teilnehmerbefragung und der Testung des Evaluierungsinstrumentes "Mobility-tiredness-scale" geben eine Vielzahl von Hinweisen auf mögliche Zugewinne durch den Präventiven Hausbesuch für eine Organisation/ einen Träger. Die Ergebnisse der Teilnehmerbefragung zeigen, dass die Maßnahme von den Senioren sehr gut angenommen wurde. Der überwiegende Teil der Senioren (84,7%) würde das Angebot wieder in Anspruch nehmen.

Berichte und Publikationen

  • Buchveröffentlichung:
    Schmidt, C.; Gebert, A.; Weidner, F. (2009): Beraterhandbuch - Präventive Hausbesuche bei Senioren. Reihe: Pflegeforschung, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung. Hannover: Schlütersche
  • Buchveröffentlichung:
    Gebert, A.; Schmidt, C.; Weidner, F. (2008): Präventive Hausbesuche bei Senioren. Projekt mobil - der Abschlussbericht. Reihe: Pflegeforschung, Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung. Hannover: Schlütersche
  • Fachtagung "Präventive Hausbesuche bei Senioren: Erkenntnisse und Prespektiven aus dem Projekt mobil" am 13. März 2008 in Stuttgart [Dokumentation der Beiträge]
  • Schmidt, C.; Gebert, A. (2007): Präventive Hausbesuche für Senioren - Erkenntnisse und Perspektiven im Ausklang des Projektes mobil. In: Perspektiven 2/ 2007, S. 1-3
  • Gebert, A; Schmidt, C (2007): Gesundheit und Selbständigkeit im Alter fördern. Präventive Hausbesuche. In: CNE. Fortbildung und Wissen für die Pflege, Nr. 4, S. 8-12
  • Gebert, A.; Schmidt, C. (2007): Besonderheiten präventiver Beratung. Beratungsprozesse im Präventiven Geriatrischen Hausbesuch am Beispiel des Projektes "mobil". In: Die Schwester Der Pfleger, Nr. 2, S. 151-153
  • Gebert, A.; Schreitel, K. (2005): mobil - das Projekt zur Erhaltung von Selbständigkeit und Gesundheit im Alter. Erste Erfahrungen und Ergebnisse zum präventiven Hausbesuch aus dem Projekt mobil. In: Pflege Aktuell; Nov.: S. 592-595
  • Ströbel, A (2003): Ist Pflegeprävention eine Aufgabe der Pflege? In: Die Schwester/Der Pfleger; Nr. 2, S. 137-140
  • Buchveröffentlichung: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (Hrsg.): (2003): Ströbel/ Weidner: Ansätze zur Pflegeprävention. Rahmenbedingungen und Analyse von Modellprojekten zur Vorbeugung von Pflegebedürftigkeit. Hannover
  • Ströbel, A.; Weidner, F. (2002): Pflegeprävention - Herausforderung und Notwendigkeit. In: Dr. med. Mabuse; Nr. 137, Mai/Juni: S.36-40