Entlastungsprogramm bei Demenz - EDe II

Projekttitel

Optimierung der Unterstützung für nicht erheblich pflegebedürftige Demenzkranke und ihre Angehörigen im Kreis Minden-Lübbecke mit besonderer Berücksichtigung pflegepräventiver Ansätze

Projektart

Förderprojekt

Förderer

Spitzenverband Bund der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen,

Mittel zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung nach § 8, Abs.3 SGB XI

Kooperation

Der Paritätische – PariSozial Minden-Lübbecke

Projektleitung

Prof. Dr. Frank Weidner

Dr. Michael Isfort

Mitarbeit

Ursula Laag, Dipl.-Berufspäd.

Laufzeit

02/2009 – 09/2011

Hintergrund und Ziele

Die Bedeutung präventiver Unterstützungsstrategien für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz ist unumstritten. Nach bisherigem Leistungsrecht war das Vorliegen der Pflegestufe I, II oder III Vorraussetzung um Leistungen nach SGB XI beanspruchen zu können. Durch das Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung haben erstmalig Personen der Pflegestufe 0 mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz einen Anspruch auf Leistungen nach § 45b SGB XI.


Ziel des Modellvorhabens EDe II ist eine frühzeitige Unterstützung von demenzerkrankten Menschen der Pflegestufe 0 und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Zudem sollen Aussagen zur Akzeptanz und zur Ausgestaltung der Leistungen nach § 45b SGB XI für die genannnte Zielgruppe gemacht werden. EDe II schließt damit mit veränderter Zielgruppe konzeptionell an das Modellvorhaben EDe I an. Die unterstützenden und entlastenden Maßnahmen müssen in EDe II neben den pflegenden Angehörigen auch direkt die demenzerkrankten Menschen selbst in den Blick nehmen. Das macht zusätzliche Beratungsschwerpunkte hinsichtlich Ressourcenorientierung, Partizipation und Bewältigung erforderlich.

Für die Teilnahme am Projekt sollen 100 Familien akquiriert werden, die der Zielgruppe entsprechen. Diese bekommen von Oktober 2009 bis Juni 2011 auf der Basis eines edv-basierten Assessments zugehende Beratungen und Schulungen durch dafür qualifizierte Pflegefachkräfte. Dabei sollen eigene Ressourcen mit informellen Hilfen, regionalen Unterstützungsmöglichkeiten und den Mitteln der Pflegeversicherung individuell verknüpft werden.

Die im Vorprojekt EDe I entwickelten Konzepte haben sich bewährt und kommen auch in EDE II in erweiterter Form zum Einsatz. Ebenso steht ein Teil der Gesundheitsberaterinnen aus EDe I wieder zur Verfügung.

Design und Methoden

In einer 8-monatigen Konzeptionsphase findet sowohl die Akquisition der teilnehmenden Familien statt als auch die Weiterentwicklung und Anpassung der Konzepte. Das Assessmentverfahren aus EDe I (Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung bei Demenz) wird in EDe II in modifizierter Form zur Anwendung kommen. Das Beratungs- und Fallkonferenzenkonzept sowie das Schulungskonzept für die GesundheitsberaterInnen wird um zielgruppenspezifische Aspekte erweitert, die in EDe I entwickelte Pflegekursreihe wird um Zusatzmodule ergänzt.

 

Als Evaluationsverfahren kommen zum Einsatz:

  • Belastungsmessung bei den pflegenden Angehörigen (Pre-Post-Design) durch das EDV-gestützte Assessmentinstrument
  • Telefoninterviews der pflegenden Angehörigen zu Beginn und zum Ende der Feldphase,
  • Fragebögen für pflegende Angehörige,
  • Evaluationsworkshops mit den GesundheitsberaterInnen und beteiligten Kooperationspartnern (Pflegekassen, Leistungsanbieter)
  • Analysen der Beratungsdokumentation und der Fallkonferenzenprotokolle.

 

Berichte und Publikationen

Abschlussbericht liegt dem Projektförderer zur Abnahme vor.