Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen Altenpflege

Projekttitel

Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen im Rahmen der Einstiegsqualifizierung für die Altenpflegeausbildung gemäß SGB III

 

Projektart

Auftragsprojekt

 

Auftraggeber

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

 

Kooperationspartner

Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik GmbH (INBAS)

 

Projektleitung

Prof. Gertrud Hundenborn (dip)

Dr. Martina Hörmann (INBAS)

 

Mitarbeit

Peter Scheu, M.A. Pflegewissenschaft, Dipl.-Pflegepädagoge (FH)

Kerstin Seifert, Dipl.-Berufspädagogin (FH)

 

Laufzeit

5/2009 - 8/2009

 

Hintergrund und Ziele

Betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ)

Mit der betrieblichen Einstiegsqualifizierung sollen Grundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit entwickelt werden. Zugleich soll diese Form der Berufsvorbereitung jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen als Brücke in die Berufsausbildung dienen. Die Inhalte einer Einstiegsqualifizierung orientieren sich an den Inhalten eines anerkannten Ausbildungsberufes.

Nach § 235b SGB III sind seit dem 1. Januar 2009 betriebliche Einstiegsqualifizierungen (EQ) auch im Bereich der Altenpflege möglich.

Einstiegsqualifizierungen finden im Betrieb statt und zielen auf Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber

  • mit individuell eingeschränkten Vermittlungsperspektiven,
  • die auch nach dem 30. September eines Jahres noch nicht in Ausbildung vermittelt sind,
  • die noch nicht in vollem Umfang über die erforderliche Ausbildungsbefähigung verfügen,
  • mit Lernbeeinträchtigungen und sozialen Benachteiligungen.


Nutzen betrieblicher Einstiegsqualifizierung (EQ)

Jugendliche / junge Menschen werden über eine Einstiegsqualifizierung gezielt an das Berufsfeld Altenpflege und an eine institutionelle Arbeitssituation herangeführt.

Ambulante und stationäre Altenpflegebetriebe haben die Möglichkeit, künftige Auszubildende und ihre Leistungsfähigkeit in der betrieblichen Praxis kennenzulernen. Bisher nicht ausbildende Betriebe werden an die Ausbildung herangeführt. Eine aktive Personalentwicklung kann damit befördert und einem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirkt werden.


Qualifizierungsbausteine als konzeptionelle Grundlage der EQ

Die formalen Voraussetzungen zur Durchführung einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung sind gesetzlich geregelt. Für die inhaltlich-konzeptionelle Umsetzung einer Einstiegsqualifizierung in der Altenpflege wurden im Rahmen des Projektes praxisnahe Materialien erarbeitet.

Einstiegsqualifizierungen, die in der dualen Ausbildung durchgeführt werden, basieren meist auf Qualifizierungsbausteinen (vgl. dazu die BAVBVO - Berufsausbildungsvorbereitungs-Bescheinigungsverordnung). 

Qualifizierungsbausteine

  • werden aus Ausbildungsrahmenplänen abgeleitet,
  • sind für Jugendliche mit unterschiedlichem Leistungsniveau einsetzbar,
  • sind nutzbar, um die Ausbildungsreife zu prüfen,
  • fokussieren die Vermittlung beruflicher Handlungskompetenz.

Jeder Qualifizierungsbaustein besteht aus dem Qualifizierungsbild (nach BAVBVO), einem Handlungsrahmen, der beispielhaft die Umsetzung in der betrieblichen Praxis erläutert sowie dem Zeugnis zum Qualifizierungsbaustein (nach BAVBVO) bzw. der Teilnahmebescheini-gung (nach BAVBVO).

Mit Hilfe von Qualifizierungsbausteinen wird eine EQ inhaltlich strukturiert, die zu erwerbenden in sich abgeschlossenen Kompetenzen werden formuliert und auf dieser Grundlage praxisnah vermittelt. Für den Betrieb ist von Vorteil, dass die EQ mit Hilfe der vorliegenden Qualifizierungsbausteine strukturiert werden kann und somit der Vorbereitungsaufwand der Anleitenden in einem überschaubaren Rahmen bleibt. Zudem wurden alle Qualifizierungsbausteine unter Berücksichtigung relevanter Geschäftsprozesse und Abläufe entwickelt.

 

Verfahren und Ergebnisse

Im Zeitraum von Mai bis einschließlich August 2009 entwickelte das Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (INBAS) in Kooperation mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein Set von vier praxisrelevanten Qualifizierungsbausteinen für Einstiegsqualifizierungen in der Altenpflege.

Auf der Grundlage des Gesetzes über die Berufe in der Altenpflege (Altenpflegegesetz – AltPflG) und der entsprechenden Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für den Beruf der Altenpflegerin und des Altenpflegers (Altenpflege-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung – AltPflAPrV) wurde theoriegeleitet ein Themen- und Tätigkeitsspektrum identifiziert, das Teile des Altenpflegeberufes abbildet und für die Einstiegsqualifizierung nutzbar macht.

Die Materialien wurden im Rahmen von zwei Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern von Altenpflegeeinrichtungen, Altenpflegeschulen, Verbänden, der Bundesagentur für Arbeit sowie den Ministerien und zuständigen Stellen der Bundesländer diskutiert und weiterentwickelt.

 

Berichte und Veröffentlichungen

Alle vier Qualifizierungsbilder sowie die dazugehörigen Handlungsrahmen finden sich in einer Gesamtdatei. Die Qualifizierungsbilder wurden bereits von den zuständigen Stellen in Niedersachsen und Hessen bestätigt. Dadurch sind sie (nach BAVBVO) bundesweit gültig. Die bestätigten Qualifizierungsbilder finden Sie in Kürze auf den entsprechenden Seiten der Bundesländer.

Informationen zur Einstiegsqualifizierung für die Altenpflegeausbildung erhalten Sie bei Ihrer Agentur für Arbeit sowie bei den in Ihrem Land zuständigen Stellen.